Finally? Der letzte Eintrag?

MONTAG, 22. August 2016 | nicht viel Neues

Am Montag ist in der Firma nicht viel passiert. Ich habe das SCC Information Pack für die Veranstaltung in London aktualisiert, habe Informationen eingefügt und mein gestaltetes Logo für das SCC Network London ebenfalls ergänzt.

Außerdem habe ich einiges für meine Website getan, Texte geschrieben und übersetzt, sowie endlich meine Videos in den Beitrag von letzter Woche eingefügt.

Nach der Arbeit habe ich mich dann irgendwie, trotzdem ich nicht viel gemacht hatte, total müde und schlapp gefühlt. Mir aber nicht wirklich etwas dabei gedacht. Ich habe mit meinen Eltern telefoniert und bin dann früh schlafen gegangen.

 

DIENSTAG, 23. August 2016 | Meeting mit dem MZ & krank

Am Dienstag bin ich morgens aufgewacht und wollte mich eigentlich direkt wieder hinlegen. Ich hatte ziemlich Halsschmerzen und nicht wirklich Stimme.

Da jedoch heute ein Meeting mit meiner Firma in Deutschland anstand, habe ich beschlossen, mich zusammenzureißen und erstmal in die Firma zu fahren.

Das Meeting mit dem MusikZentrum war dann auch echt ziemlich cool. Es ging um die Gestaltung eines Plakates für eine Veranstaltung dort im Dezember. Wir hatten alle Entwürfe gemacht, die wir dann via Facetime besprochen haben. Es war toll, sie alle mal wieder zu sehen und trotzdem die Zeit hier unbezahlbar ist, freue ich mich mittlerweile tatsächlich ein bisschen wieder nach Deutschland zu kommen.

Nach diesem Meeting fing es dann an, dass ich ständig husten musste und mein Chef mich dann letztendlich nach Hause schickte. Eine gute Entscheidung. Zuhause angekommen habe ich dann tatsächlich den ganzen Tag verschlafen, abends ging es mir schon etwas besser.

 

MITTWOCH, 24. August 2016 | AGM Report, Gleneagles Hotel

“Krank sein kann ich, wenn ich wieder in Deutschland bin!”

Jap, das ist eine typische Aussage, die nur von mir kommen kann 😀

Ich bin Mittwoch aufgewacht und eigentlich war Aufstehen die dümmste Idee, die ich haben konnte. Es ging mir nicht wirklich gut und wären das hier nicht meine letzten Tage in Glasgow gewesen, so hätte ich ganz ganz sicher das Bett an diesem Tag nicht verlassen.

Nun war es aber so, dass am Mittwoch das große Event war. Der AGM Report, für den Judith und ich bereits vor Wochen eine unglaublich aufwändige Broschüre gestaltet und mit Inhalten gefüllt hatten. Diese Broschüre wurde also gedruckt und bei der Veranstaltung bekam dann jeder eine. Ich bin sehr stolz auf diese Arbeit und es war toll, dass sogar mehrfach erwähnt wurde, dass ich diese Broschüre gestaltet hatte.

Ich habe wieder viele tolle Menschen kennengelernt und konnte neue, vielleicht bald wichtige Kontakte knüpfen.

Das Event fand übrigens im besten und vermutlich auch teuersten Hotel von Schottland statt. Im Gleneagles Hotel. Einem 5 Sterne Hotel mit eigener Shopping Mall, einem Golfplatz und jeder Menge Grünflächen drumherum. Weil das Wetter am Mittwoch einfach traumhaft war, war das Ganze natürlich nochmal mehr zu genießen.

Nach diesem Event bin ich mit Charandeep und Winnie zurück zur Firma gefahren, wo wir uns dann verabschiedet haben. Den Rest des Tages habe ich im Bett verbracht.

 

DONNERSTAG, 25. August 2016

Es geht mir nicht wirklich besser, und ich hätte am Mittwoch im Bett bleiben sollen 😀

Am Donnerstag hatte ich meinen letzten Tag bei der Arbeit. Vormittags habe ich noch einige kleine Änderungen an akutellen Projekten umgesetzt. Um 12 Uhr merkte ich dann, wie alle um mich herum wuselten und etwas vorbereiteten. Schließlich sagte Charandeep mir, ich solle doch mal meine Mails checken.

Seine Mail war ohne Betreff und hatte folgenden Inhalt: “We will have a small lunch shortly with the team and with Liz. Like a farewell, similar to Judith. You can say a few words to the staff as well just something about your experience overall and what you enjoyed – doesn’t need to be long just a few words”

“Na toll!” –Ja genau das hab ich im ersten Moment gedacht. Weil ich sowieso so gut im Reden halten bin und dann auch noch spontan und auf Englisch. Ich war begeistert.

Zunächst hat dann Charandeep eine Rede über meine letzten zwei Monate bei den Scottish Chambers gehalten und sogar Liz sagte ein paar Worte. Es war wirklich richtig richtig toll. Wir haben dann gemeinsam Mittag gegessen und hatten danach das Abschlussgespräch mit Light on the Path, bei dem ich noch einmal überschwänglich gelobt wurde.

Ich durfte nach dem Meeting direkt gehen, da ich an diesem Tag noch einmal zur Uni fahren wollte. Nachdem ich mich von allen verabschiedet hatte, hatte ich, als die Tür hinter mir zugefallen war, ganz viele wirre Gedanken, die ich direkt in meinen Notizen runtergeschrieben habe. Es war einfach eine krasse Situation zu wissen, dass es für lange Zeit das letzte Mal sein wird, dass ich diesen Weg machen werde.

 

Ich habe soeben die Firma verlassen und mir wird bewusst, dass es das letzte Mal sein wird, dass ich die Treppe nehmen werde, das letzte Mal, dass ich den Türöffner betätige und mich vorher von der Sekretärin am Empfang verabschiede. Man schafft es nicht schnell mich zum Weinen zu bringen, aber die Reden von Charandeep und Liz haben mich wirklich berührt. Sie haben mir alle gemeinsam einen Brief geschrieben und Gerry hat geschrieben, dass er so glücklich ist, dass er ein neues deutsches Wort gelernt hat: “Silbentrennung”. Es sind diese kleinen Dinge im Leben, und ich bin unendlich glücklich, die Chance bekommen zu haben, in dieser Firma meine zwei Monate zu absolvieren. Diese zwei Monate waren so intensiv und wundervoll und der Abschied fällt so schwer. Es ist ein Gefühl, welches ich vorher noch nie so empfunden habe. Ich kannte dieses Gefühl nicht. Die ganzen Wochen habe ich meinen Eltern erzählt, dass ich gar nicht mehr heim kommen möchte und es hier so wundervoll ist. Das stimmt, es ist wundervoll. Aber so langsam kommt tatsächlich dieses kleine bisschen Freude, dass ich Freunde und Familie endlich wieder in die Arme schließen kann.

Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge, aber ich weiß, dass dieser Abschied nicht von langer Dauer ist und das macht es mir leichter!

Ihr merkt schon, das war wirklich kein leichter Abschied.

Ich bin dann zur Uni gefahren und danach zum letzten Essen mit meiner Hostfamily.

 

FREITAG, 26. August 2016 | Überraschung

Am Freitagmorgen musste ich noch eben meine Zeugnisse bei den SCC abholen, da Charandeep diese am Donnerstag noch nicht beendet hatte. Ich habe mich noch einmal von allen verabschiedet und man merkte, dass einfach keiner von uns allen der Abschied leicht fiel.

Danach ging es dann ÜBERRASCHUNG direkt für mich mit dem Taxi zum Flughafen. Still und heimlich hatte ich nämlich meinen Flug umgebucht, um meine Eltern am Samstagmorgen zum Frühstücken überraschen zu können. Vorallem aber auch weil ich noch nicht wieder richtig fit war und das möglichst schnell abklären wollte.

Ich war viel zu früh am Flughafen, was jedoch gar nicht schlecht war, denn wie auf meinem Hinflug auch, wurde ich bei der Kontrolle mal wieder nach Sprengstoff gefragt. Sehe ich wirklich so verdächtig aus?

Ich durfte dann tatsächlich mein komplettes Handgepäck vor allen auspacken. Sowas macht Spaß, sage ich euch.

Wie auch immer, in der Wartezone angekommen, habe ich begonnen, einen Film zu schauen. Irgendwann wurde ich etwas nervös, da sich der Zeitpunkt der Gate- Bekanntgabe immer weiter nach hinten verschob. Letztendlich startete der Flieger mit 45 Minuten Verspätung, was sehr ungünstig war, da mein Anschlussflug in London bereits eine Stunde später fliegen sollte. Kurz vor der Landung kam dann der Flugbegleiter zu mir und teilte mir mit, dass mein Flug umgelegt worden war und ich erst am Samstagmittag weiterfliegen konnte. Warum auch immer? Ich bin sofort in Tränen ausgebrochen. Es war einfach so schlimm in dem Moment, einfach, weil ich mich so gefreut hatte, meine Eltern zu überraschen. Ich habe dann einfach nur gestammelt, dass ich ganz ganz schnell nach Deutschland muss, und dass ich eben den geplanten Flieger nehmen muss.

Der Mann ging und sagte, er würde gucken, was er tun kann. Nach einiger Zeit kam er dann zurück und sagte mir, ich solle all mein Gepäck nehmen und einfach mitkommen.

Ich, immer noch völlig aufgelöst, folgte ihm also. Er nahm mir all meine Sachen ab, gab mir einen Platz in der ersten Reihe (First class) mit vielen Anzugträgern um mich rum. Kein schönes Bild vermutlich, welches ich dort halb heulend abgab.

Er erklärte mir dann, dass ich direkt nach der Landung als Allererste das Flugzeug verlassen und zum Custumer Service laufen sollte. Lange Rede, kurzer Sinn. Ich hatte noch 45 Minuten, um meinen Flug zurückbuchen zu lassen und dann noch pünktlich zur Passkontrolle etc. zu kommen. Ich bedanke mich an dieser Stelle besonders bei “Tim von British Airways”, der Mitleid mit mir hatte und bis zum Ende versucht hat, irgendwie das System zu überlisten und mich zurückzubuchen. Als das vergeblich wurde, buchte er mir sogar noch den frühesten Flug am nächsten Morgen, damit ich ganz schnell wieder bei meiner Familie sein konnte. Er buchte noch ein Hotel für mich und brachte mich persönlich zur Bushaltestelle.

Ich hatte mich mittlerweile wieder etwas beruhigt, bin gut im Hotel untergekommen und direkt schlafen gegangen nach diesem doch sehr aufregenden Tag.

 

SAMSTAG, 27. August 2016 | Ankunft in Deutschland

Am Samstag bin ich um 10.30 Uhr in Hannover gelandet, wo ich schon von meinen Eltern erwartet wurde, die hatte ich nämlich zwischenzeitlich auch von dem ganzen Dilemma unterrichtet. Wir sind gemeinsam zu ihnen nach Hause gefahren, haben gequatscht, Geschenke ausgepackt und sortiert.

Nachmittags habe ich mich noch mit einem Kumpel zum Quatschen getroffen.

 

SONNTAG, 28. August 2016 | Zurück in Deutschland

Der erste richtige Tag in Deutschland. Das war er also. Ich bin definitiv noch nicht ganz angekommen und irgendwie ist es nicht nur ein riesiger Wetterschock, sondern ein mindestens genauso großer Kulturschock. Es wird wohl noch einige Tage dauern, bis ich wieder ganz hier bin.

Mittlerweile habe ich auch die Erlaubnis zur Veröffentlichung meiner Produkte aus Glasgow bekommen. Diese werde ich am kommenden Sonntag veröffentlichen. Doch ich verspreche euch, es gibt tolle Neuigkeiten und ich freue mich, diese ab nächster Woche mit euch teilen zu können!

 

Danke, an alle Menschen, die mir diese zwei Monate ermöglicht haben!

 

 

Schreibe einen Kommentar